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Stromausfall in der Euregio-Klinik

Stromausfall im Krankenhaus - was sich gefährlich anhört, war am  vergangenen Samstag in der Nordhorner Euregio-Klinik zum Glück nur eine  Übung des Technischen Hilfswerks (THW). Die Fachgruppen  "Elektroversorgung" der benachbarten THW-Ortsverbände Gronau und  Nordhorn bekamen während einer geplanten Abschaltung des Stroms nämlich  die Möglichkeit, das Radiologie-Zentrum mit ihren Notstromaggregaten zu  versorgen.

Fotos: Ralf Kosse

Doch wie kam es dazu? Die Idee zur Übung hatte der Elektromeister Kevin ten Winkel von der Firma Vrielmann aus Nordhorn, die die Euregio-Klinik in den Themen Energie- und Notstromversorgung betreut.

Das Krankenhaus ist problemlos in der Lage, die vom Gesetzgeber geforderten kritischen Systeme mit seinen

Notstromerzeugern zu versorgen, doch aufgrund einer geplanten Wartung eines Hochspannungstrafos am Krankenhaus sollte für einen halben Tag der Strom in der Radiologie-Abteilung abgestellt werden.

Statt einfach die Krankenhaus-Aggregate zu benutzen, boten die 
Euregio-Klinik und Firma Vrielmann dem THW an, die Möglichkeit für eine 
Übung zu nutzen. Für den unwahrscheinlichen Fall dass alle 
Sicherungssysteme im Krankenhaus versagen, würde wohl das THW zum 
Einsatz kommen.

Dieser Einsatz wurde nun simuliert, die beiden THW-Fachgruppen setzten 
dabei ihre neuesten Errungenschaften ein: zwei Notstromerzeuger mit 
einer Leistung von je 200KVA, mit denen man einige Straßenzüge versorgen 
könnte. Beide Aggregate sind gerade einmal anderthalb Jahre alt und 
sozusagen "Schwestergeräte" aus derselben Auslieferung. Sie können 
zusammengeschaltet werden und dadurch weit über 300.000 Watt Strom 
erzeugen - das reichte am Samstag locker, um die Radiologie zu 
versorgen, in der zu dieser Zeit keine Patienten untersucht wurden. 
Jedoch waren über 100 Kilowatt Strom erforderlich, um alle Systeme am 
Laufen zu halten. Insbesondere die Helium-Kühlungen der MRT-Geräte 
durften nicht ausfallen, da sonst ein hoher finanzieller Schaden 
entstanden wäre.

Bereits um 6 Uhr morgens verlegten die ehrenamtlichen Elektrofachkräfte 
des THW Anschlusskabel, die dicker als Gartenschläuche sind. Die 
Aggregate wurden verschaltet und synchronisiert, und schließlich der 
gesamte Radiologie-Trakt mit dem "blauen" THW-Strom versorgt. Beim 
unterbrechungsfreien Umschalten lief drinnen alles wie gewohnt, draußen 
tuckerten die Diesel-Aggregate "Gertrud" aus Gronau und ihre Nordhorner 
"Schwester" gemütlich im Regen, als wäre nichts passiert. Kevin ten 
Winkel zeigte sich gelassen: "Der Aufbau heute lief professionell, wie 
von Hilfsorganisationen wie dem THW gewohnt. Hier zählt Teamfähigkeit - 
durch die Zusammenarbeit ist heute alles ohne Probleme 
vonstattengegangen".

Die Gruppenführer der THW-Elektrofachgruppen, Michael Dierselhuis (Gronau) und Björn Hoesmann (Nordhorn) zeigten sich stolz auf ihre Mannschaft: "Das ist eine Truppe, auf die man sich 
verlassen kann!" so Dierselhuis. Auch die gemeinsame Zusammenarbeit mit 
dem Nachbar-Ortsverband verlief bestens - es wird nicht die letzte Übung 
bleiben. Am frühen Nachmittag war die Wartung der Trafoanlage beendet 
und die THWler konnten ihre Technik wieder abbauen. Nicht einmal ein 
Flackern der Lampen in den langen Gängen der Radiologie während der 
Umschaltung und unbemerkt war alles wieder beim Alten.

Text + Fotos:


Ralf Kosse (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, Technisches Hilfswerk Ortsverband Gronau)


Links:


THW OV Gronau: https://www.thw-gronau.de/


Grafschafter Nachrichten: https://bit.ly/2vFIMhF


Firma Vrielmann: https://vrielmann.com/


Euregio Klinik: https://www.euregio-klinik.de/


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