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Rückblick: 15 Jahre nach Sturm „Kyrill“

Während und nach dem Sturm „Kyrill“, heute vor 15 Jahren, war auch der THW-Ortsverband Nordhorn damals mehrere Tage in Folge im Einsatz. Auch im Landkreis Grafschaft Bentheim gab es schwere Sturmschäden. Zahlreiche Bäume waren umgestürzt und Gebäude wurden beschädigt. Im Nordhorner Stadtgebiet wurden zusammen mit der Feuerwehr einige Einsatzstellen abgearbeitet bei denen Bäume auf Straßen oder Gebäude gefallen waren, oder so stark beschädigt wurden, dass diese zur Sicherheit gefällt werden mussten. Eine Eichenallee in Neuenhaus war besonders stark betroffen. Hier mussten die Einsatzkräfte viele Bäume niederlegen, deren Standsicherheit nicht mehr gegeben war.

Meldung des Technischen Hilfswerks (THW):


15 Jahre nach "Kyrill"

Am 18. Januar 2007 erreichte der Orkan „Kyrill“ Mitteleuropa und richtete enorme Schäden an. Insgesamt starben 47 Menschen. Auch der materielle Schaden war erheblich.

Als sich am 15. Januar 2007 ein Tief über Neufundland bildet, das den Namen „Kyrill“ erhält, ahnt noch niemand, was für verheerende Schäden es in Mitteleuropa anrichten würde. Am Mittag des 18. Januars erreicht der Orkan Deutschland. Böen fegen mit bis zu 202 km/h über das Land, decken Hausdächer ab, zerstören ganze Fassaden und Oberleitungen. Hochspannungsmasten knicken um, mehr als eine Million Haushalte in Deutschland sind von Stromausfällen betroffen. Bäume werden entwurzelt und blockieren Straßen, treffen auf Autos, Fußgänger, Schienen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Bahn wird der gesamte Fernverkehr eingestellt.

Das THW im Dauereinsatz

7.500 THW-Einsatzkräfte aus 330 Ortsverbänden kämpfen gegen die vielfältigen Auswirkungen des Orkans – und das trotz massiver Einschränkungen durch eigene Betroffenheit: Auf dem Gelände des Landesverbands Nordrhein-Westfalen sind Wege durch umgestürzte Bäume versperrt, Dächer von Unterkünften werden abgedeckt, der Strom fällt aus, Einsatzfahrzeuge werden beschädigt. Dennoch sind die Ehrenamtlichen im unermüdlichen Einsatz: Sie pumpen vollgelaufene Keller aus, helfen bei Absperrmaßnahmen von gefährdeten Brücken und Straßen genau wie beim Wegräumen umgestürzter Bäume. Sie sichern Häuser und Straßen mit Sandsäcken und versorgen vor allem landwirtschaftliche Betriebe und kleinere Ortschaften mit Notstrom sowie gestrandete Bahnpassagiere mit Nahrungsmitteln und Getränken und organisieren sogar Shuttletransporte. Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble lobt im Nachgang die Leistungsfähigkeit des deutschen Notfallsystems und dankt den Helfern.

Verheerende Folgen

Am Ende sterben allein in Deutschland 13 Menschen während des Orkans. Bei den Aufräumarbeiten, die mehrere Monate andauern, kommen sechs weitere ums Leben – 700 werden verletzt. Auch der Sachschaden ist enorm: Laut der Sturmdokumentation 2007 der Deutschen Rückversicherung werden mehr als 1,5 Millionen Gebäude beschädigt, allein die Versicherungssumme für die Schäden beträgt 2,4 Milliarden Euro. Besonders katastrophal trifft es die Waldbestände in Deutschland und Europa, allen voran in Nordrhein-Westfalen: 75 Millionen Bäume sind zerstört, davon allein ein Drittel in NRW.


Quellen

Fotos: THW OV Nordhorn

Meldung und Grafik: THW ( https://bit.ly/34VGOi1 )


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