Nachwuchs-Helfer voll im Einsatz

Nordhorn. Mit Schwung zieht der zwölfjährige Björn an einem Seil, um den Kompressor zu starten. Das laute Gerät treibt einen Rettungsspreizer an, der schwere Betonplatten anhebt, um verschüttete Menschen in einem eingestürzten Haus zu befreien. Björn ist Mitglied der Jugendgruppe vom Nordhorner THW. Am Freitag haben die jungen Helfer auf dem eigenen Übungsgelände in Hesepe den Ernstfall geprobt.

Mit vier Fahrzeugen sind die Jungen und Mädchen ausgerückt. Die Autos sehen auf den ersten Blick aus wie Feuerwehrwagen. Allerdings sind sie nicht rot, sondern dunkelblau. Das wichtigste Fahrzeug ist der Gerätekraftwagen. „Das ist unsere fahrende Werkzeugkiste“, erzählt Jugendbetreuer Tobias Küpers. Ob Hilfe bei Hochwassereinsätzen, Menschenrettung nach einem Erdbeben oder Ausleuchten von nächtlichen Einsatzstellen – das THW ist für jeden Einsatz, der technische Unterstützung erfordert, bestens ausgerüstet. Dabei arbeiten die „blauen Helfer“ mit der Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen Hand in Hand.

Rund 35 Kinder und Jugendliche machen in der Nordhorner Gruppe mit. Svenja de Blecourt hat als Zehnjährige beim THW angefangen. „Mein Bruder hat mich damals mitgenommen und mir hat es sofort gefallen“, erzählt sie. Mittlerweile ist sie 17 Jahre alt und seit Kurzem selbst Gruppenleiterin. Bei dem Übungseinsatz am Freitag achtet sie darauf, dass alles geregelt abläuft.

Tom (10) und Daniel (16) sollen durch ein 60 Meter langes Rohr kriechen, das unter der Erde verläuft. Dabei sind sie mit Seilen gesichert, die von anderen Helfern am Eingang des Rohres festgehalten werden. Zur Schutzausrüstung zählen auch Sicherheitsschuhe, Helme und Taschenlampen – ganz wie bei den erwachsenen Helfern. Allerdings: An echten Einsätzen dürfen die Helfer erst mit 18 Jahren teilnehmen.