Die Vechte ist in Emlichheim über die Ufer getreten, alle Straßen sind überschwemmt. Die Bevölkerung muss evakuiert und bereut werden. So lautete kurz gefasst die Einsatzlage.
Insgesamt 250 Helferinnen, Helfer und Mimen beteiligten sich an der Großübung in der Niedergrafschaft.Die Alarmierung erfolgte am Samstagmorgen um 6:00 Uhr. Alle Helferinnen und Helfer sollten sich schnellstmöglich beim THW einfinden, damit sich der Technische Zug um 7:00 Uhr im Bereitstellungsraum in Klausheide einfinden konnte.
Zusammen mit ca. 80 Fahrzeugen der beteiligten Hilfsorganisationen fuhr der Konvoi in drei Kolonnen unter Blaulicht bei starkem Nebel nach Hoogstede. Vor Ort hatte die Übungsleitung an zahlreichen Einsatzorten verschiedene Szenarien für die Helferinnen und Helfer vorbereitet.
Die erste Aufgabe für das THW unter der Leitung von Zugführer Lars kleine Lögte war, es einen Steg an der Vechte zu bauen, damit die Boote der anderen Hilfsorganisationen ins Wasser gelassen und festgemacht werden konnten. Der Steg wurde mit dem Jetfloatsystem zusammengesetzt und war schon nach kurzer Zeit einsatzbereit. Nachdem der Steg stand, konnten alle Boote mithilfe eines Krans der Firma J+B Küpers in die Vechte gesetzt werden.
Nun galt es in Emlichheim einen zweiten und einen dritten Steg zu bauen. Der zweite Steg diente dem Transport der zu evakuierenden Bevölkerung am Sammelpunkt in Emlichheim. Ein dritter Steg musste in der Nähe einer Sandgrube zusammengesetzt werden. Von hier aus wurden fortan Sandsäcke in die Stadt geschifft, um einen drohenden Deichbruch zu verhindern.
Nachdem alle Stege in Funktion waren, musste das THW einen Steg zu den Versorgungszelten am Sammelpunkt außerhalb des Gefahrengebietes bauen. Der Steg wurde mit dem mitgeführten Einsatzgerüstsystem gebaut und konnte auch nach kurzer Zeit in Betrieb genommen werden, um den Verletzten einen barrierefreien Zugang zu den Zelten des DRK zu ermöglichen.
Kaum war diese Aufgabe beendet, wurde das THW von der Leitstelle beauftragt eine Sandsackfüllstation und einen Sandsackverladeplatz einzurichten. Hierfür teilte Zugführer Lars kleine Lögte seine Helferinnen und Helfer auf. Gleichzeitig wurden so beide gestellten Aufgaben erledigt und nach einer Stunde konnten schon beide Stellen betrieben werden.
An der gemeinsamen Übungsleitung war unser Fachberater Marcus Hilkenbach beteiligt, um dem THW immer wieder Aufgaben in das Übungsszenario zu reichen. Zum Abend hin erteilte nach Weisung durch den Fachberater die Einsatzleitung dem THW die Aufgabe alle wichtigen Stationen auszuleuchten. Hierfür musste Lichtmaterial zum Teil mit verschiedenen Booten an die Einsatzstellen gebracht werden. Da die Einsatzstellen weit auseinander lagen, mussten sich die Helferinnen und Helfer jeweils um eine separate Stromversorgung kümmern.
Aber nicht nur die Helferinnen und Helfer aus der Helferschaft waren an dieser Übung beteiligt: Genauso wichtig sind auch gute Mimen. 30 Jugendliche aus der THW-Jugend beteiligten sich an dieser Übung und wurden im Laufe der zweitägigen Übung diverse Male aus dem Gefahrengebiet gerettet.
Am Samstagnachmittag folgten Vertreter aus Gesellschaft, Politik und Presse der Einladung und konnten während einer zweistündigen Führung zusammen mit fachkundigen Vertretern den Einsatzkräften live über die Schulter schauen. Am Sonntagmittag endete die Großübung. Die Einsatzleitung und die Übungsleitung waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Alle Beteiligten lobten die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen und verwiesen darauf, dass gerade Hochwassereinsätze in den letzten Jahren immer häufiger an der Tagesordnung standen.
Wir bedanken uns bei den Firmen: J+B Küpers, rkw und Liesen für die freundliche Unterstützung dieser Übung.