Rund 80.000 Menschen engagieren sich bereits im THW, davon knapp 11.000 allein in Bremen und Niedersachsen. Als eine von Ehrenamtlichen getragene Einsatzorganisation ist das THW auf das Verständnis der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber angewiesen. Ohne diese Unterstützung wäre die Arbeit des THW nicht möglich. Einsätze sind meist zeitkritisch und halten sich nicht an Feierabendstunden oder das Wochenende. Das THW baut daher auf eine gute Kooperation mit den Arbeitsstellen der Helferinnen und Helfer, damit die THW-Kräfte während ihrer Arbeitszeit freigestellt werden. Die Bedingungen dafür sind über das THW-Gesetz geregelt. Auch die Arbeitsstelle profitiert durch das Engagement ihrer Beschäftigten beim THW: Die Ehrenamtlichen steigern ihre sozialen Kompetenzen und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sie stärken Teamfähigkeit und ihre fachlichen Qualifikationen, die sie beruflich weiterbringen.
Nicht nur das berufliche Umfeld ist ein wichtiger Stützpfeiler für das ehrenamtliche Engagement im THW. Auch die Familien und Arbeitskolleginnen und -kollegen haben einen wichtigen Anteil daran, dass sich Menschen für Andere in Not einsetzen können. Denn die Familien halten den THW-Angehörigen Zuhause den Rücken frei und die Arbeitskolleginnen und -kollegen müssen im Einsatzfall die ausfallende Arbeitskraft kompensieren. Ohne diese grundlegende Unterstützung könnten viele THW-Angehörige ihrer „Leidenschaft THW“ nicht nachgehen.
Moorbrand in Meppen
Viele unterschiedliche Kernkompetenzen kamen beim Moorbrand in Meppen zum Einsatz: Sei es der Aufbau und Betrieb eines Bereitstellungsraumes (BR), der Aufbau einer kilometerlangen Strecke zur Wasserförderung für die Feuerwehren oder auch die Führungsunterstützung für die Einsatzleitung – diese Spezialkenntnisse konnte das THW auf Anforderung der Bundeswehrfeuerwehr bei dem Einsatz mit einbringen. In dem vom 13. September bis 3. Oktober andauernden Einsatz waren 3.250 THW-Kräfte aus bundesweit 173 Ortsverbänden eingebunden. Sie förderten Tag und Nacht tausende Liter Wasser und kontrollierten zudem die Wasserstände mit dem mobilen Hochwasserpegel.
Außerdem errichtete und betrieb das THW einen Bereitstellungsraum, in dem über 500 Einsatzkräfte untergebracht und mehr als 1.700 Portionen Essen pro Mahlzeit ausgegeben wurden. Zudem leisteten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Führungsunterstützung und stellten Fachberaterinnen und Fachberater für die Einsatzleitung, um das Leistungsspektrum des THW zu vermitteln.
Landesjugendlager in Uelzen
„Das erste Landesjugendlager seit 2013 ist für die Angehörigen der THW-Jugend in Bremen und Niedersachsen wieder ein besonderes Highlight“, sagte Mark-Phillip Becker, Landesjugendbeauftragter des THW, bei der Eröffnung am 30. Juni. Die THW-Jugend Bremen, Niedersachsen e.V. hatte zu dem großen Event gleich zu Beginn der Ferienzeit eingeladen, 24 Jugendgruppen aus dem Landesverband sind der Einladung gefolgt. Darunter auch eine Jugendgruppe aus dem Regionalbereich Lingen.
Auch die THW-Landesbeauftragte Sabine Lackner ist stolz auf das besondere Angebot für die jugendlichen Angehörigen des THW in diesem Jahr: „Zum ersten Mal in meiner Zeit als Landesbeauftragte habe ich die besondere Ehre, ein derartiges Event eröffnen zu dürfen. Nach den großen Zeltlagern im Harz und an der Küste wollen wir gemeinsam den Osten Niedersachsens entdecken.“ Durchgeführt wurde das Landesjugendlager auf dem Gelände der Bundespolizeiabteilung in Uelzen-Hainberg. Am 7. Juli ging es wieder zurück in die heimischen Gefilde.
Besuch des ERCC
Ein besonderes Ereignis bot der Abgeordnete des Europäischen Parlaments Tiemo Wölken den ehrenamtlichen THW-Angehörigen aus seinem Wahlkreis: Er hatte sie im September zu einem Besuch des Europäischen Notfallabwehrzentrums (ERCC – Emergency Response Coordination Centre) in Brüssel eingeladen und stellte seine Arbeit im Europäischen Parlament vor. Das ERCC ist das europäische Zentrum für die Organisation von Notfallmaßnahmen und koordiniert innerhalb der Generaldirektion die humanitäre Hilfe und den Katastrophenschutz der Europäischen Kommission. Der Einladung folgten auch 25 Helferinnen und Helfer aus dem Regionalbereich Lingen und verbrachten zwei erlebnisreiche und informative Tage in Brüssel.
Text und Grafik: THW-Landesverband Bremen, Niedersachsen