Amtshilfe Tierseuchenbekämpfung

Die Fahrzeuge der Amtstierärzte werden desinfiziert. Fotos: THW OV Nordhorn

Vor einigen Tagen wurde im Bereich Gildehaus, in der Grafschaft Bentheim, die sogenannte Vogelgrippe festgestellt. Die zuständigen Behörden haben sofort die erforderlichen Maßnahmen in die Wege geleitet.

Nun wurde auch der Betrieb im gemeinsamen Tierseuchenlogistikzentrum (TSLZ) der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim in Nordhorn-Klausheide vorbereitet.

 

Da in einem bestimmten Umkreis um den betroffenen landwirtschaftlichen Betrieb weitere Ställe beobachtet und untersucht werden müssen, sind wir am TSLZ als Amtshilfe für den Landkreis zum Betrieb einer Fahrzeugdekontaminationsanlage im Einsatz.

Diese Anlage wurde in der letzten Woche durch unsere Helferinnen und Helfer am TSLZ aufgebaut.

Durch das Veterinäramt des Landkreises Grafschaft Bentheim beauftragte Amtstierärzte fahren in diesen Tagen vom TSLZ aus die entsprechenden Betriebe an, untersuchen die Tiere und entnehmen, ggf. unter Schutzkleidung, Proben vor Ort. Zurück am TSLZ werden die verwendeten Fahrzeuge vorsorglich gewaschen und desinfiziert, um eine etwaige Kontaminationsverschleppung zu vermeiden.

Die Fahrzeuge der Amtstierärzte werden in mehreren Schritten behandelt. Zu Beginn werden sie mit einem Hochdruckreiniger von groben Schmutz befreit und fahren anschließend über eine Sprühbohle, wodurch der Unterboden mit einer Desinfektionslösung beaufschlagt wird. Im nächsten Schritt überfährt das Fahrzeug mit Desinfektionsmittel getränkte Schaumstoffmatratzen, damit das Reifenprofil sicher erreicht wird. Im letzten Schritt wird das Fahrzeug mittels Schaumpistolen mit Desinfektionsmittel eingeschäumt und nach erfolgter Einwirkzeit gründlich mit Wasser abgespült.

Da die Sprühanlage sowie die verwendeten Sprühpistolen sehr windempfindlich sind, wurde seitlich zur Desinfektionswanne ein Windschutz mittels des THW-Einsatzgerüstsystems (EGS) errichtet. Dieses dient gleichzeitig auch als Arbeitsplattform, um bei höheren Fahrzeugen auch die Dachfläche erreichen zu können. Fünf Einsatzkräfte pro Schicht bedienen die Anlage: Von der Dokumentation, über das Durchfahren der Fahrzeuge durch den Reinigungsprozess bis hin zu Personal unter Schutzkleidung an den Sprühgeräten.

Der Betrieb der Anlage wurde seit der Errichtung des TSLZ im Jahr 2014 zweimal vor Ort von uns in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt des Landkreises geübt. Beim Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vor zwei Jahren im südlichen Emsland, war die Anlage ebenfalls im Betrieb und wurde tagelang durch THW-Einsatzkräfte und Feuerwehrleute bedient. Auch bei früheren Tierseuchen, wie zum Beispiel der Maul- und Klauenseuche (MKS), hat der Landkreis Grafschaft Bentheim bereits mit unserem Ortsverband zusammengearbeitet. So haben einige unserer Helfer bereits Ende der 1990er Jahre eine Vorgängerversion der heute genutzten Dekontaminationsanlagen im Auftrag entwickelt und gebaut.

Für die nächsten Tage wird jeweils immer ein Trupp von fünf Helferinnen und Helfer für den Betrieb der Fahrzeugdekontaminationsanlage bereit stehen.

 

Fotos: THW OV Nordhorn


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: